Unser Dirigent im Kreuzverhör
Nach den ersten Proben und unseren ersten Sommerauftritten, möchten wir euch nun endlich unseren neuen Dirigenten Michael Bender vorstellen. Dazu
musste uns Michael bei einem Interview Rede und Antwort stehen:
Lieber Michael, wie alt bist du und was machst du beruflich?
Ich bin 41 Jahre alt und bin Lehrer an der Realschule Bad Schönborn. Dort unterrichte ich die
Fächer Mathematik und Musik und leite das Bläserprofil mit vier Orchestern.
Wie bist du zur Musik/zum Dirigieren gekommen und welche/s Instrument/e spielst du
selbst?
Meine musikalische Laufbahn begann mit der musikalischen Früherziehung und
anschließendem Blockflötenunterricht an der Musikschule Östringen. Danach habe ich über
den Musikverein meines Heimatortes zum Tenorhorn gefunden. Mich hat es unheimlich
gereizt, mit anderen Jugendlichen in einem Orchester zu spielen. Ich finde es auch heute
noch total spannend, welche unterschiedlichen Klänge und Stile ein modernes Blasorchester
erzeugen bzw. bedienen kann. Schnell habe ich dann den Weg in das Jugendorchester des
MV Langenbrücken gefunden, das ich von 2001 bis 2011 dirigiert habe.
Der damalige Jugendleiter Hans-Peter Scheuring hat mir damals schon die Tuba schmackhaft
gemacht. Nach dem Tenorhorn kamen als Instrumente noch E-Bass, Posaune und Klavier
dazu, bevor ich (endlich [lacht]) 2014 auf die Tuba umgestiegen bin.
Welche Schwerpunkte setzt du beim Dirigieren und bei der Arbeit mit uns als
Musikverein?
Mir ist es generell wichtig, Spaß an der Musik zu vermitteln. Zum einen gegenüber den
Musiker*innen, aber auch gegenüber unserem Publikum. Gute Musik kann nur dann
entstehen, wenn man sich auf sie einlässt, an ihr arbeitet und sie gerne seinem Publikum
präsentiert. Ebenso wichtig finde ich, dass man als Musikverein möglichst breit aufgestellt ist
und ein großes Spektrum an Literatur spielen kann. Von Marsch und Polka über konzertante
Blasmusik bis hin zu mittreißenden Rock- und Poparrangements darf gern alles dabei sein.
Warum hast du uns als deinen „neuen“ Musikverein ausgewählt?
[lacht] Naja, streng genommen hat der Musikverein ja mich nach dem Vorgespräch und dem
Vordirigat ausgewählt.
Als ich aber Ende des Jahres 2022 gehört habe, dass der Musikverein Odenheim Mitte 2023
einen neuen Dirigenten sucht, habe ich mir das Jahreskonzert als Zuhörer ganz unverbindlich
angehört und war vom Orchesterklang und der -größe beeindruckt. Auch die Qualität und
die Art der Darbietung haben mir sehr gut gefallen. Durch die teilweise sehr amüsante Art
der Moderation habe ich vermutet, dass auch das Wir-Gefühl bzw. das
Zusammengehörigkeitsgefühl im Orchester stimmen muss, was sich in den ersten Proben
und Auftritten absolut bewahrheitet hat. Das ist meines Erachtens neben der Musik nämlich
ein wichtiger Faktor in einem jeden Musikverein. Wie das Wort ja schon sagt geht es genau
um diese beiden Dinge „Musik“ und „Verein“. Ich denke, dass der Musikverein Odenheim in
beiden Kategorien gut aufgestellt ist und dabei bringe mich gerne selbst ein.
„Tradition mit Zukunft und zukünftige Tradition“ – Was verbindest du mit dem Motto zum
125-jährigen Jubiläum unseres Vereins?
Ich finde es toll, dass ein Verein auf eine solch lange Tradition zurückblicken darf. Wenn man
sich nur anschaut, welche Krisen da im Laufe der Geschichte gemeistert werden mussten
und wurden. Es ist mittlerweile in unserer Gesellschaft alles andere als selbstverständlich,
dass sich Menschen in Vereinen ehrenamtlich engagieren. Ums so mehr freut es mich, dass
ich bei einem „gesunden“ Musikverein anfangen durfte, wo auch Alt und Jung gemeinsam
zusammen nach der Probe am Tisch sitzen können und gemeinsam Spaß haben. Dies
funktioniert natürlich nur, wenn die Rahmenbedingungen von den Vereinsverantwortlichen
geschaffen werden und dies auch vorgelebt wird.
Ich freue mich, dass ich ab sofort Teil dieser langen erfolgreichen Vereinsgeschichte sein
kann und freue mich auf eine gute Zusammenarbeit, tolle Konzerte und interessante
Begegnungen rund um den Musikverein.